Zukunftsorientierte Daseinsvorsorge in der kommunalen Infrastrukturversorgung

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Zukunftsorientierte Daseinsvorsorge in der kommunalen Infrastrukturversorgung

Mit der Corona-Pandemie bekommt auch die Daseinsvorsorge und deren künftige Ausgestaltung neue Aufmerksamkeit. Die Diskussion über die optimale Ausgestaltung ist nicht neu, gewinnt jedoch seit Corona insbesondere mit Blick auf die digitale Infrastruktur deutlich an Intensität. In den vergangenen Jahren stand die Diskussion „privat oder Staat“ im Vordergrund, heute geht es insbesondere darum, welche (Infrastruktur-)Leistungen künftig daseinsvorsorgerelevant sind, d.h. welche Bereiche diese überhaupt beinhalten (sollte). Trotz ihrer langen Tradition unterliegt die Daseinsvorsorge im Zeitverlauf Veränderungen, die sich vor allem auch aus der Dynamik des gesellschaftlichen und technologischen Wandels ergeben. Daher können Diskussionen zu Umfang, zur inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung sowie zu spezifischen Standards der Leistungserbringung die Daseinsvorsorge durchaus bereichern. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen, gleichzeitig eröffnen sich auch Chancen für den ländlichen Raum („Smart Region“ oder „Smart Country“).

Diese Herausforderungen liegen einerseits im Verschwimmen der ursprünglich sehr sektoralen Ausrichtung der Daseinsvorsorge, welche durch die Digitalisierung und der darauf basierenden Sektorenkopplung beschleunigt wird. Hierbei rückt damit die intelligente Nutzung der aus dem Betrieb der kommunalen Infrastruktur gewonnenen Daten und deren Vernetzung mit weiteren, insbesondere städtischen Bereichen in den Fokus. Diese Daten zu managen, zu nutzen und auch zu schützen, um den Wert der städtischen Infrastrukturen zu erhalten und auszubauen, wird in Zukunft zentral.

Vor diesem Hintergrund gewinnt der Aufbau von eigenen kommunalen Plattformen, die Produzenten, Lieferanten und Verbraucher auf der lokalen oder regionalen Ebene zusammenbringen, an Bedeutung. Derartige Bottom-up-Prozesse helfen, die digitale Transformation in der Daseinsvorsorge gezielt voranzutreiben und dabei gleichzeitig auch die kommunale Ebene zu stärken und Lösungen zur Verknüpfung verschiedener Aufgabenfelder sowie öffentlicher und privater Dienstleistungen zu entwickeln.

Die vorliegende Delphi-Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig analysiert diese Thematik und entwickelt auf Basis renommierter Expertenmeinungen ein Zukunftsbild, welche Herausforderungen bestehen und wie diesen begegnet werden kann. Die Studie wurde in Kooperation mit 8KU, Baker Tilly, DZ HYP, NRW.BANK, RheinEnergie, Stadtwerke Leipzig, Stadtwerke Düsseldorf, WSW Stadtwerke Wuppertal und VNG durchgeführt.