Querschnittsforschung – Kooperations- und Beschaffungsmodelle
Im Rahmen der Beschaffung öffentlicher Infrastrukturdienstleistungen spielen die Effektivität (Zielerreichung) und die Effizienz (Sparsamkeit) in Zeiten angespannter Kassen und Investitionsherausforderungen eine tragende Rolle. So erfolgt neben rein öffentlicher – konventioneller – Beschaffung seit einigen Jahrzehnten eine verstärkte Einbindung von privatwirtschaftlichen Akteuren im Rahmen der Bereitstellung von öffentlichen Leistungen, für die grundsätzlich verschiedene Beschaffungsvarianten in Betracht kommen.
Besonders Infrastrukturprojekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel komplexer in der Beschaffung sind und eine längere Nutzungsdauer als andere kommunale Leistungsbereiche aufweisen. Diese Komplexität und Dauer führen für viele Kommunen zu spezifischen Herausforderungen. Im Zuge dessen haben viele Kommunen die Möglichkeiten von ÖPP als alternative Beschaffungsvariante Gebrauch gemacht. Während das Vergaberecht umfassende Regelungen über eine konventionelle Ausschreibung und das damit zusammenhängende Vergabeverfahren bereithält, hat der deutsche Gesetzgeber bis dato kein einheitliches Regelwerk verabschiedet, das die Anforderungen und Rahmenbedingungen an ÖPP festlegt. So kann insbesondere für kleinere und auf dem Gebiet unerfahrene Kommunen eine Quelle für rechtliche Unsicherheiten entstehen.
Nicht zuletzt spielen bei Fragen rund um die Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur zusätzlich zu den rechtlichen auch wirtschaftliche und politische Aspekte eine Rolle. Diese oft unüberschaubare Interdependenz kann dazu führen, dass sich Kommunen nur schwer in der Lage sehen, die ihnen zur Verfügung stehenden bzw. alternativen Realisierungsmöglichkeiten umfassend zu analysieren und sie anschließend effektiv und effizient zu nutzen.
Das KOWID unterstützt die Öffentliche Hand und Infrastrukturunternehmen rund um das Thema Infrastruktur und Infrastrukturbeschaffung. Wir praktizieren im Rahmen der Infrastrukturforschung im Public Sector einen wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, Politik, Wirtschaft und Verwaltung.