Infrastrukturbereich – Mobilität
Eine hinreichende Mobilität aller Bevölkerungsgruppen ist die Grundvoraussetzung für die Teilhabe aller am gesellschaftlich-kulturellen und wirtschaftlichen Leben, aber auch zur Verwirklichung der individuellen Lebensstile. Im Kontext der flächendeckenden Versorgung mit Leistungen der Daseinsvorsorge kommt dabei der Erreichbarkeit der entsprechenden Standorte und folglich der Nutzung dieser Leistungen dem ÖPNV eine große Bedeutung zu. Zugleich wirken aber insbesondere die demographische Entwicklung und die kommunale Haushaltslage in Verbindung mit der sozialpolitisch induzierten Preisgestaltung in vielen – meist ländlichen – Regionen negativ auf das Angebot an ÖPNV-Leistungen. Um dennoch ein adäquates Angebot aufrechterhalten zu können, sind mithin neue Finanzierungs- und Organisationsformen des ÖPNV erforderlich.
Infolge veränderter Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsformen, aber auch technischer Entwicklungen und politischen Zielstellungen (bspw. Elektromobilität) entstehen aber auch neue Mobilitätsbedürfnisse. Mobilität bedeutet in diesem Sinne eine autarke, d. h. individuelle Verkehrsmittelwahl, bei der die Verkehrsmittel zu jedem Zeitpunkt verfügbar sein müssen. Eine derartige Mobilität kann dabei nicht mehr ausschließlich durch die öffentliche Hand sichergestellt werden. Folglich stehen hier auch immer stärker neue Formen der Mobilität, etwa Sharing-Modelle, im Mittelpunkt.
Daher liegen hier insbesondere Organisationsformen und Finanzierungsinstrumente des ÖPNV, aber auch neue, ergänzende Mobilitätsangebote sowohl im urbanen als auch ländlichen Raum im Fokus der Forschungstätigkeit.